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Finanzielle Unsicherheit in der Selbständigkeit

Finanzielle-Unsicherheit-Selbständigkeit

Selbständig gemacht - und jetzt fühlst du dich finanziell unsicher? Das hier ist für dich.

Bist du mit großen Plänen und Zielen in die Selbständigkeit gestartet? Und hast nach einer Weile gemerkt, dass dich der finanzielle Aspekt eines eigenen Business ziemlich überfordert? Dass es dich verunsichert, keine festen Einnahmen zu festen Zeitpunkten zu haben?

Vielleicht verunsichert dich auch die vergleichsweise schlechte wirtschaftliche Lage in der Welt? Kleiner Spoiler: Eine schwankende Konjunktur ist NORMAL. Wir hatten Glück, dass es eine sehr lange Zeit ziemlich stabil bergauf ging. Und es wird auch wieder bergauf gehen. Deshalb gib nicht auf.

Mit dieser Unsicherheit bist du nicht alleine – und genau für dich schreibe ich heute diesen ausführlichen Artikel. Um dir etwas Halt, aber auch praktische Tipps mit an die Hand zu geben, wie du mit dieser Unsicherheit beim Thema Finanzen umgehen kannst.

First things first: Warum finanzielle Unsicherheit in der Selbständigkeit ganz normal ist

Wenn du das erste Mal den Schritt in die Selbständigkeit wagst, begegnest du vielen neuen Themen: Marketing, Vertrieb, Unternehmensaufbau und -strategie, und ja – auch dem Thema Finanzen. Wir lernen das nicht in der Schule.

Und selbst wenn du eine betriebswirtschaftliche Ausbildung oder ein Studium absolviert hast, deckt das meistens nur einen Unternehmensbereich, eine Branche oder gar nur theoretische Modelle ab, die mit der eigenen Selbständigkeit nicht sonderlich viel zu tun haben.

Sicherheit ist ein Grundbedürfnis, das direkt über den physiologischen Bedürfnissen wie Essen, Schlafen, Intimität in der Bedürfnispyramide (nach Maslow) steht.

Deshalb ist es normal, dass du verunsichert bist. Dass du vielleicht garnicht die Zeit findest, in jedes Thema tief einzutauchen. Dass schwankende Umsätze Druck erzeugen, wenn du ein festes Gehalt aus der Anstellung gewohnt bist.

Du hast nicht in der Hand, ob deine potentiellen Kund:innen letztendlich kaufen – oder eben nicht. Es liegt außerhalb deiner Kontrolle. Und Sicherheit ist sehr eng mit dem Gefühl, etwas kontrollieren zu können, verwoben.

Vielleicht fragst du dich, wann das aufhört, wann endlich alles planbar wird, wann das Geld einfach fließt und du dich endlich mal wieder etwas ausruhen kannst.

Ich möchte mich mit dir gemeinsam dem Thema „Unsicherheit bei den Finanzen“ auf 3 verschiedene Arten nähern:

  1. Wie du dich trotz Schwankungen sicher fühlen kannst
  2. Was du aktiv tun kannst, um Schwankungen in deinen Umsätzen zu verringern
  3. Wie du aktiv an deinem Mindset arbeiten kannst, um dir selbst zu vertrauen

Wie du dich trotz Schwankungen sicher fühlen kannst

Gewinne Klarheit und sorge für Überblick

Starte damit, deine Gedanken genau zu beobachten. Was genau verunsichert dich? Worin liegt deine Angst? Oft ist nicht „Geld“ an sich unsicher, sondern etwas, was dahinter liegt. Sei realistisch, wenn dir jetzt die größten Horrorszenarien in den Kopf schießen.

Am besten schreibst du einmal alles auf und wirfst so einen Blick von außen auf deine Gedanken. Sind sie wirklich wahr – oder nur in deinem Kopf? Arbeite damit.

Gewinne außerdem Überblick über deinen tatsächlichen Cash-Flow.

Mit welchen Einnahmen kannst du rechnen? Woher kommen deine Kund:innen, was ist ihre Reise (Stichwort: Customer Journey), bevor sie bei dir kaufen? Du solltest deine „warmen Kontakte“ genauso gut kennen, wie deine umsatzgenerierenden Tätigkeiten.

Und wie sieht es auf der Ausgabenseite aus? Wieviel Geld brauchst du mindestens, um von deinem Business leben zu können? Wie hoch sind deine Kosten, um dein Business am Laufen zu halten? Wo kannst du jetzt vielleicht sogar deine Ausgaben reduzieren

Um für Klarheit zu sorgen empfehle ich dir auch meinen Blogartikel zum Finanz Frühjahrsputz.

Wenn es die wirtschaftliche Situation ist, die dir am meisten Sorgen macht, informier dich – aber bitte bei seriösen Quellen. Was passiert da gerade wirklich? Ist es wirklich so schlimm? Ist die Wirtschaft tatsächlich zu 100 % eingebrochen? Oder findest du Beweise dafür, dass es weiter geht, dass Menschen weiterhin kaufen und Geld ausgeben bzw. investieren?

Klarheit gibt dir Sicherheit.

Bilde Rücklagen

Wie bei deiner Gesundheit solltest du dich auch bei Geld nicht erst darum kümmern, wenn keins mehr da ist, sondern rechtzeitig Rücklagen bilden.

Hast du bereits ein Puffer auf dem Konto, um mehrere Monate auch ohne Einkommen zu leben? Wie viele Monate möchtest du gerne überbrücken können? Das hängt ganz von deinem Sicherheitsbedürfnis ab. Für manche reicht es, über Rücklagen für einen Monat zu verfügen, manche möchten lieber 12 Monate gesichert wissen.

Fang mit diesem Sicherheitspuffer an, auch wenn es in kleinen Schritten passiert. Mach es zu deiner Priorität für den Moment. Keine Investitionen, bis das Puffer voll ist. So dass du zukünftig nachts wieder gut schlafen kannst.

Hab einen Plan B, C und D

Wenn trotz aller Maßnahmen dein Umsatz nicht genug ist, frag dich: Welche Möglichkeiten gibt es, um spontan deine Einnahmen zu erhöhen?

Werde kreativ und erlaub dir auch zu spielen. Mach eine Liste mit mindestens 20, besser noch 50 Ideen für Einkommensquellen und bewahre sie an einem Ort auf, auf den du schnell Zugriff hat, wenn es finanziell zu eng wird.

Hier ein paar Ideen von mir:

  • Kurzfristige Jobs in der Gastronomie annehmen, oder beispielsweise auf Veranstaltungen (auch wenn du selbständig bist, muss dein Geld nicht zu 100% aus der Selbständigkeit kommen)
  • Ein digitales Miniprodukt aus bereits vorhandenen Videos, Artikeln oder ähnlichem schnüren
  • Einen Workshop anbieten
  • Deine Leads durchgehen und aktiv in Kontakt treten bzw. Sales Gespräche führen
  • Nutze dein Netzwerk und verbreite die Nachricht, dass du Kapazitäten frei hast

Welche Ideen kommen dir noch?

Was du aktiv tun kannst, um Schwankungen in deinen Umsätzen zu verringern

Es gibt auch in der Selbständigkeit – je nach Geschäftsmodell – verschiedene Möglichkeiten, um Schwankungen zu verringern und deine Einnahmen planbar zu machen. Manches davon kannst du bereits von Anfang an umsetzen. Manches braucht ein bisschen und du kannst es über die Zeit aufbauen.

Arbeite mit Ratenzahlungen

Wenn du höherpreisige Angebote hast, die über mehrere Monate gehen, arbeite mit Ratenzahlungen. So kannst du den Umsatz direkt über mehrere Monate verteilen.

Wenn deine Kund:innen dennoch den Gesamtpreis zahlen, kannst du diesen „fiktiv“ auf mehrere Monate verteilen, einen Teil beiseitelegen und die Raten selbst nach und nach auf dein Hauptgeschäftskonto überweisen.

Sorge aktiv vor

Wenn du Monate mit hohen Umsätzen hast, leg unbedingt einen großen Teil beiseite, um Monate mit weniger hohen Umsätzen auszugleichen.

Am besten richtest du dir ein Kontenmodell ein, dass dich dabei unterstützt, sinnvoll und konsequent Rücklagen zu bilden.

Arbeite mit einer Cash-Flow Planung

Um Engpässe rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden, solltest du unbedingt mit einer Finanzplanung arbeiten, die deinen Cash-Flow abbildet. Auch wenn es dann nicht nach Plan läuft, hast du einen guten Überblick und kannst zeitnah gegensteuern – und nicht erst, wenn dein Konto schon ins Minus rutscht oder die nächste Miete auf der Kippe steht.

Biete passive Produkte an

Arbeite mit GUTEN passiven Produkten, die den Markt genau treffen und die deiner Zielgruppe weiterhelfen. Beschäftige dich mit den Themen „Customer Journey“ und „Funnels“.

Mein Tipp: Starte mit aktiven Produkten und lerne deine Zielgruppe sehr gut kennen. Du willst keine Zeit und Mühe in Onlinekurse, Ebooks oder sonstige passive Produkte stecken, die sich dann nicht verkaufen.

Co-Kreiere MIT deiner Community

Du solltest wissen, wer deine warmen Kontakte sind und auf dem Schirm haben, was sie gerade brauchen. So kannst du bessere Angebote erstellen und lernst auch einzuschätzen, wie hoch deine Verkaufszahlen sein werden.

Für Freelancer:innen und Dienstleistungen

Arbeite mit Paketen statt Stundensätzen. So kannst du deine Umsätze besser planen – und deine Kund:innen ihre Ausgaben.

Last but not least

Wenn dir das Thema „planbare Umsätze“ gerade zuviel Druck macht, nimm einen Minijob oder einen Nebenjob an. Das heißt nicht, dass du „es nicht geschafft hast“. Es heißt nur, dass du vernünftig handelst und dich selbst, deinen guten Schlaf und deine finanzielle Sicherheit an erste Stelle stellst.

Wie du aktiv an deinem Mindset arbeiten kannst, um dir selbst zu vertrauen

Hier habe ich bereits einen Artikel darüber geschrieben, wie du an deinem Mindset arbeitest – das heißt, wie du negative Glaubenssätze erkennst und loslässt.

Dass du dich mit Geld unsicher fühlst hat nämlich oft nichts mit der Realität zu tun. Zwischen deinem Blick auf die Welt und der Welt selbst liegen viele Schichten mit Konditionierungen, Einflüssen und Denkmustern, die deine Sicht verzerren.

Wenn du aktiv an deiner Selbstwirksamkeit und somit an deinem Selbst-Vertrauen arbeitest, findest du am Ende Sicherheit in dir selbst. Die Sicherheit darüber, dass du Wege finden wirst, dass es immer Lösungen gibt, sollte wirklich mal „kein Geld“ mehr da sein.

Mit den folgenden 3 Tipps kannst du sofort starten, an deinem Mindset zu arbeiten.

Sammle deine Erfolge

Erstell dir ein Dokument oder schlag eine neue Seite in deinem Journal auf. Wann in deinem Leben hast du dich schonmal unsicher gefühlt – und am Ende ist es doch gut gegangen?

„Ja, ich weiß das ja… aber ich fühle mich dennoch immer wieder unsicher“, denkst du jetzt vielleicht. Welche “ABER” kommen hier hoch?

Und dann tauche unbedingt tiefer ein:

  • Was hast DU konkret getan, um aus einer unsicheren Situation etwas Gutes zu erschaffen? Wie hast du dich gehalten? Wie hast du dich unterstützt?
  • Welche Fähigkeiten hast du genutzt, um die Situation zu drehen? Wie können diese Fähigkeiten dir auch in Zukunft helfen, wenn du dich unsicher fühlst?

Stell dir diese Fragen. Pack deinen Ressourcenrucksack, wie wir im Coaching sagen, und führ dir klar vor Augen, was du eigentlich alles kannst, hast und bist.

Committe dich gegenüber dir selbst

Vielleicht kommt deine Unsicherheit auch daher, dass du dir selbst gegenüber nicht konsistent bist. Dass du öfter mal impulsiv handelst und deshalb das Gefühl hast, du kannst dir selbst nicht trauen, dass du in deiner finanzielle Situation gut handelst.

Committe dich gegenüber dir selbst, dass du alles tun wirst, um dich sicher zu fühlen. Das kann schon bei so „kleinen Dingen“ anfangen, wie: Dich an Pläne und Budgets zu HALTEN, wenn du sie einmal gefasst hast. No matter what.

Wenn du dich da bisher selbst nicht so ganz ernst nehmen konntest, schau, wie du es dir so leicht wie möglich machen könntest, deine Versprechen dir gegenüber zu halten.

Doing the right things

Wenn du in der Selbständigkeit viel von dem machst, bei dem du nicht direkt Ergebnisse siehst – und ja ich weiß, davon gibt es eine Menge – dann verunsichert das ebenfalls.

Deshalb frag dich einmal ehrlich: Was sind wirklich deine umsatzrelevanten Tätigkeiten, wie verkaufst du, wo und wie bist du sichtbar? Sprichst du bereits mit potentiellen Kund:innen? Gibst du ihnen eine Chance, dich zu sehen und kennen zu lernen?

Frag dich auch: Wie kannst du sicherstellen, dass du dir richtigen Dinge (ab jetzt) wirklich durchziehst und dich nicht in Details verlierst?

Mache zum Beispiel eine Challenge mit dir selbst (jeden Tag 10 potentielle Kund:innen anschreiben, jeden Tag ein Stück Content erstellen und posten,…) und BLEIB DRAN, so dass du anfängst, dir selbst zu vertrauen.

Du willst dich endlich sicher fühlen - und nicht länger alleine damit sein?

Die Grow Together 🚀 Community hat jetzt die Tore geöffnet.

Eine Community aus Selbständigen, die sich gegenseitig unterstützen. Ein Raum, in dem du Erfolge feiern kannst – egal wie klein oder groß sie auch sein mögen – und in dem deine Herausforderungen und Struggle ihren Platz finden.

Der Austausch zeigt immer deutlich: Du bist mit deinen Unsicherheiten nicht alleine! Und musst es auch nicht bleiben.

Komm jetzt dazu. Du kannst monatlich kündigen. Die Anmeldung ist aktuell noch bis zum 31.07.2023 möglich.

Wie du siehst, gibt es einiges, was du effektiv tun kannst, um gegen die finanzielle Unsicherheit in der Selbständigkeit vorzugehen.

Auf organisatorischer Ebene, auf Businessmodell- und auf Mindsetebene.

Was gehst du als nächstes an? Starte noch heute, nachdem du den Entschluss gefasst hast, das in die Hand zu nehmen.

>>> Schreib mir gerne eine Mail an info@jenniferweigand.de und erzähl mir, wenn dieser Artikel dir geholfen hat.

Credits: Titelbild von Ben White auf Unsplash
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