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Rücklagen für Selbständige – das solltest du auf dem Schirm haben

Selbständig-Rücklagen-bilden

Wenn es um deine Finanzen in der Selbständigkeit geht, gibt es ein großes Thema, das leider besonders zu Beginn oft vergessen wird – und was über kurz oder lang zu Liquiditätsengpässen und möglicherweise auch Problemen mit dem Finanzamt führt.

Es ist das Thema: Rücklagen. Bereits in meinem Artikel zur Finanzplanung habe ich darauf aufmerksam gemacht, dass du deine Rücklagen unbedingt mit berücksichtigen solltest. Auch bei deiner Preiskalkulation darfst du sie auf keinen Fall vergessen.

Mit Rücklagen schaffst du dir ein solides finanzielles Fundament, das dir Wachstum erlaubt und dich nachts ruhig schlafen lässt. Ich kann es dir daher nur empfehlen, dich mit dem Thema von Beginn an auseinander zu setzen.

Konsistenz ist King!

Bilde deine Rücklagen regelmäßig und dafür in kleinen Häppchen. Lass diesen Punkt bei deiner Money Routine nicht aus. Auch wenn du vielleicht am Anfang noch nicht jeweils den vollständigen Betrag zurücklegen kannst. Aber fang mit prozentual kleineren Beträgen an und steigere dich nach und nach.

Damit suggerierst du bereits von Beginn an deinem Unterbewusstsein, dass es wichtig ist, Geld beiseitezulegen. Wenn du eins anstreben darfst in der Selbständigkeit, dann ist es Wachstum.

Du siehst also schon, dass du deine Preise etwas anders kalkulieren darfst, wenn nicht nur deine tatsächlichen Ausgaben gedeckt werden müssen. Es soll schließlich auch darüber hinaus ein Überfluss entstehen soll, den du getrost zur Seite legen kannst.

Bei dir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn du nur ans Thema Finanzen, Kalkulationen und Rücklagen denkst? Dann ist mein neues Gruppenprogramm „Finance Foundations“ genau das richtige für dich. Es findet erstmalig vom 15.02.-15.03.2022 statt. Du lernst alles, was du als Selbständige:r zum Thema Finanzen wissen musst und hast nach den 4 Wochen Preise kalkuliert, die dein Konto füllen, eine Routine, die dich nicht mehr als 30 Minuten pro Woche kostet und alles im Griff, wenn die Steuererklärung vor der Tür steht.

*du wirst direkt zu Elopage weitergeleitet und erhältst dort alle Informationen zum Programm.

Rücklagen für Selbständige im Business

Dein Business erzeugt Kosten – und das, je nachdem wie dein Business Modell ist, möglicherweise nicht gerade in geringer Höhe. Monatliche Kosten gehen direkt vom Konto ab, doch was ist mit dem Rest? Viele Ausgaben erfolgen zeitverzögert, wie zum Beispiel die Steuern. Oder sie fallen unregelmäßig oder erst in der Zukunft an.

Wenn du für die folgenden Posten regelmäßig Rücklagen bildest, richtest du deine Finanzen auf Wachstum und die Zukunft aus.

Steuerrücklagen

Fangen wir direkt mit dem wichtigsten Thema an: Deine Steuerrücklagen. Hast du diese auf dem Schirm? Weißt du, welche Arten von Steuern für dich relevant sind? Falls nicht, bekommst du jetzt hoffentlich eine erste Idee davon und verstehst, wie wichtig das für dein Business und deine Liquidität ist.

Umsatzsteuer

Wenn du nicht unter die Kleinunternehmerregelung fällst, wirst du von deinen Kund:innen Umsatzsteuer berechnen. Diese weist du separat auf der Rechnung auf und legst sie bei Geldeingang direkt zurück. Das Geld wird von dir nämlich nur durchgereicht an das Finanzamt.

Deine Umsatzsteuerzahllast vermindert sich letztendlich um die Vorsteuer aus Rechnungen von Unternehmen, bei denen du eine Leistung für dein Business in Anspruch genommen hast oder eine Investition in Sachgegenstände getätigt hast.

Mit Buchhaltungs-Tools oder auch bestimmten Geschäftskonten wird dir die Umsatzsteuerzahllast automatisch berechnet oder sogar „zurückgelegt“. Es lohnt sich absolut, in so ein Tool zu investieren oder die Kontogebühren zu zahlen, weil du mit minimalem Aufwand einen maximalen Überblick bekommst!

Ertrags- und Gewerbesteuer

Die Ertrags- und Gewerbesteuer berechnet sich am Ende des Tages auf deinen Gewinn. Hier ist die gängige Praxis, immer einen gewissen Prozentsatz (30%-40%) deiner Überschüsse zurückzulegen. Du kannst aber auch durchaus die Einnahmen als Basis nehmen.

Am Ende wird deine Steuerlast zwar niedriger sein, da du ja auch Ausgaben hast, die du gegenrechnen darfst, aber auch hier willst du lieber mehr zurücklegen als zu wenig. Denn: In dem Moment, in dem bei deiner Jahressteuer Nachzahlungen fällig werden, wird das Finanzamt auch eine Vorauszahlung ansetzen. Eine Vorauszahlung bedeutet dann, dass du hierfür ja noch garkeine Umsätze bzw. Einnahmen erzielt hast und deshalb erstmal in Vorleistung gehst.

Mach die Umbuchung bestenfalls wöchentlich oder monatlich – jedenfalls bevor das Geld anderweitig verwendet wird – und rühr das Geld nicht mehr an, bis die Zahlung fällig wird.

MEINE GESCHÄFTSKONTOEMPFEHLUNG

Seit Beginn meiner Selbständigkeit nutze ich das Geschäftskonto von Kontist. Der Vorteil: Im Online Banking siehst du sofort, welcher Betrag auf dem Konto wirklich dir gehört, und was für Ertragsteuer und Umsatzsteuer zurückgelegt werde muss. Du brauchst also nicht mehrere Konten zu eröffnen, sondern hast hier das wichtigste bereits abgedeckt.

*Transparenz: Es handelt sich um einen Affiliate Link. Wenn du dein Konto darüber eröffnest (was ich dir wirklich von Herzen empfehlen kann), erhalte ich eine Provision. Für dich entstehen dadurch keine Kosten.

Investitionen

Reflektiere regelmäßig, welche Investitionen zukünftig für dein Business anfallen. Auch hierfür kannst du bereits jetzt Rücklagen bilden. Das können zum Beispiel Anschaffungen von Equipment und Ausstattung für dein Büro sein, aber auch Ersatzanschaffungen für Arbeitsgeräte wie Laptop und Computer.

Auch größere Weiterbildungen, die du vielleicht machen möchtest, die Begleitung durch einen Coach, dein Webseiten-Relaunch oder ein anderes größeres Projekt, das ansteht und für das du Experten hinzuziehen möchtest fließen hier mit rein.

Bilde monatlich Rücklagen für diese anstehenden Investitionen, so dass sie dir kein Loch in die Planung reißen. Oft sind es nämlich gerade diese Ausgaben, die außerplanmäßig – und im Falle eines defekten Laptops auch völlig unvorhergesehen – anfallen.

Nicht-Monatliche Ausgaben

Die monatlichen Fixkosten zu planen ist für die meisten kein Problem. Diese sind präsent, da sie oft auf dem Kontoauszug erscheinen. Schwieriger wird es für die Nicht-Monatlichen, also zum Beispiel quartalsweise oder jährlichen Ausgaben. Wenn du diese vergisst und das Geld „plötzlich“ von deinem Konto abgeht, kann gerade am Anfang deiner Selbständigkeit ein Engpass entstehen, den du vermeiden willst.

Daher bilde auch hier regelmäßig Rücklagen. 100 Euro im Monat sind angenehmer als eine Zahlung von 1.200 Euro mit der du nicht gerechnet hast.

Sicherheitspuffer

2020 haben wir es mit voller Wucht gemerkt – und auch gerade passiert so viel: Es kann passieren, dass die Welt quasi von einen auf den anderen Tag nicht mehr so ist wie vorher. Viele Unternehmen sind während der Corona-Krise pleite gegangen, weil sie ihre Kosten nicht mehr tragen konnten, oder haben Unmengen an Hilfen vom Staat benötigt.

Für solche Fälle, aber auch für Ausfallzeiten wie Krankheiten, in denen du nicht aktiv sein kannst oder dich einfach mal zurückziehen willst, dich vielleicht um Strategie und unternehmerische Themen kümmern willst, solltest du ein Sicherheitspuffer von 3-6 Monaten in Höhe all deiner Kosten (inklusive deines Unternehmer:innengehalts) beiseitelegen.

Gewinnrücklagen

Du hast dich bestimmt nicht selbständig gemacht, um gerade so deine Kosten decken zu können und sonst alles so zu lassen, wie es ist, oder? Bestimmt steckst du voller Ideen und wünschst dir, dass dein Business wächst und auch du deinen Lebensstandard nach und nach erhöhen kannst.

Für dieses Wachstum bildest du Gewinnrücklagen. Sie sind nicht für einen bestimmten Zweck, sondern dienen der Potentialausschöpfung, wenn die Zeit reif ist.

Starte mit einem kleinen Prozentsatz deiner Einnahmen (und kalkuliere das auch gerne in deine Preise mit ein), und wenn es nur 1% ist. Aber gewöhn dich daran, dass da ein GEWINN, ein Überschuss sein darf.

Je höher deine Einnahmen werden, desto höher darf der Prozentsatz deiner Gewinnrücklagen sein. Schließlich sollen mit höheren Einnahmen nicht genauso höhere Ausgaben entstehen, sondern ein höherer Überschuss erwirtschaftet werden.

Natürlich darfst du dir als Eigentümer:in deines Business regelmäßig einen Teil ausschütten und es dir damit richtig gut gehen lassen. Schließlich trägst du das Ganze – besonders am Anfang. Aber: Lass dich nicht dazu verleiten, all diese Rücklagen für dich privat auszugeben. Sonst wird es wieder schwierig, dein Business wachsen zu lassen und auf lange Sicht ein solides Fundament zu schaffen

 

Von deinen Einnahmen bildest du also regelmäßig Rücklagen für:

✔ Steuern
✔ Investitionen
✔ Nicht-Monatliche Ausgaben
✔ Sicherheitsdepot
✔ Gewinn und Wachstum

Kreiere dir einen Workflow, der es dir so leicht wie möglich macht, hier den Überblick zu behalten.

Rücklagen für Selbständige im Privatleben

Genau genommen sind du als Privatperson und dein Business zwei verschiedene Einheiten. Du steckst Zeit, Energie und Arbeitskraft in dein Business und darfst dir deshalb auch ein angemessenes Gehalt auszahlen. Ob du hier mit Prozentsätzen der Einnahmen oder einem bestimmten Betrag pro Monat arbeitest, ist Geschmackssache.

Meine Meinung: Ich rate dir zu einem (Mindest-)Betrag pro Monat, welcher deine Kosten deckt und es dir darüber hinaus erlaubt, auch privat Rücklagen zu bilden. Ein bestimmter Prozentsatz würde in umsatzschwachen Monaten dazu führen, dass du auch privat weniger Geld zur Verfügung hast – die Frage ist, ob du das dann abfangen kannst und willst.

Notfall-Puffer

Es kann immer etwas passieren, wie zum Beispiel das kaputte Auto, der kaputte Geschirrspüler oder ein Wasserschaden. Hierfür darfst du einen ausreichend großen Puffer bilden, der nur für solche Fälle gedacht ist.

Definiere dabei die Notfälle, die bei dir eintreten könnten und in denen du an den Puffer rangehen darfst und baue ihn Stück für Stück auf. Dein Puffer sollte aufgebaut sein, bevor du in anderen Bereichen mit mehr Risiko – wie zum Beispiel an der Börse oder in Immobilien – investierst. Am besten packst du deinen Puffer auf ein separates Konto, das du nicht anrührst.

Wenn dein Puffer voll ist, kannst du diesen Betrag investieren und deinem Vermögen entspannt beim Wachsen zuschauen.

Versicherungen und Nicht-Monatliche Ausgaben

Viele Versicherungen fallen jährlich an, einer der höchsten Posten ist hier wahrscheinlich die KFZ-Versicherung, wenn du ein Fahrzeug besitzt. Außerdem gibt es andere Ausgaben, die nicht-monatlich anfallen, wie quartalsweise GEZ, KFZ-Steuer, oder die Grundsteuer, wenn du ein Grundstück dein Eigentum nennst.

Bilde hierfür monatlich bereits Rücklagen, so wie du das auch im Business tust. Kalkuliere das direkt auch in dein monatliches Unternehmer:innengehalt ein. So ist an alles gedacht und du kommst nicht in die Bredouille, wenn die Zahlungen dann fällig werden.

Krankenversicherung

Wenn du gesetzlich versichert bist, bemisst sich dein monatlicher Beitrag nach dem Gewinn, den du erzielst. Behalte also deine Zahlen gut im Auge und bilde gegebenenfalls Rücklagen, sobald dein tatsächlicher Gewinn deinen geschätzten Gewinn, auf dem deine Abschlagszahlungen beruhen, übersteigt.

Bist du privat versichert, musst du möglicherweise je nach Vertragsgestaltung jede einzelne medizinische Versorgungsleistung im Voraus zahlen. Bilde auch hierfür Rücklagen, dass du in einer Notsituation nicht in einen finanziellen Engpass gerätst.

Ausfallzeiten

Du darfst dich von dem Gedanken verabschieden, dass du jeden Monat den gleichen Betrag erwirtschaftest. Es wird monetär gesehen schlechtere und bessere Monate geben. Es wird auch Monate geben, in denen du mehrere Wochen Urlaub machen möchtest. Oder – im schlimmsten Fall – wirst du krank und fällst für einige Zeit aus

Für diesen Fall solltest du nicht nur im Business, sondern auch privat Rücklagen haben. Je nachdem, wie hoch dein Sicherheitsbedürfnis ist, mehr oder weniger. 3-6 Monate ist eine gute Faustregel. Je höher deine Rücklagen, umso besser kannst du nachts schlafen und dich im wohlverdienten Urlaub auch wirklich erholen.

Wünsche und Träume

Nicht nur dein Business darf wachsen, sondern auch du als Privatperson hast sicher Wünsche und Träume, die du dir gerne eines Tages erfüllen willst. Wirf einen Blick in deine Zukunft: Was kosten deine Wünsche und Träume? Wie viel würde eine Reise nach Island oder Neuseeland kosten? Was kostet aktuell dein Traumauto? Was würde ein potentielles Traumhaus kosten, wie viel Eigenkapital solltest du dafür zusammensparen?

Für all diese Wünsche darfst du bereits jetzt anfangen Rücklagen zu bilden. Vielleicht sind es am Anfang nur kleine Beträge, aber auch die summieren sich. Mach es dir zur Gewohnheit, ich kann es immer nur betonen.

 

Von deinen Unternehmer:innengehalt bildest du also regelmäßig Rücklagen für:

✔ Notfall-Puffer
✔ Versicherungen
✔ Nicht-Monatliche Ausgaben
✔ Ausfallzeiten
✔ Wünsche und Träume

Kreiere dir auch hier einen Workflow, der es dir leicht macht – und behalte im Hinterkopf, warum du das tust.

Evaluation und Anpassung

Zu Beginn habe ich dir schon erklärt, dass du deine Rücklagen am besten regelmäßig bildest. Mache es dir auch zur Routine, mindestens quartalsweise einzuchecken, wie sich dein Lebensstil, deine Träume, aber auch dein Business im Bezug auf Ausgaben und vielleicht auch Einnahmen verändert hast.

Vielleicht kannst du schon nach kurzer Zeit einen höheren Prozentsatz in deine Gewinnrücklagen stecken, dein Puffer ist „voll“ und du kannst das Geld, das nun übrig ist anderweitig investieren, oder du hast eine neue Investition im Auge, für die zusätzliche Rücklagen gebildet werden sollten.

Das Leben ist ständig im Wandel und so wie du dich veränderst und dein Business wächst, verändern sich auch deine Finanzen. Also nimm dir die Zeit und überprüfe regelmäßig, ob noch alles passt oder Anpassungen getroffen werden dürfen.

Bei dir stellen sich die Nackenhaare auf, wenn du nur ans Thema Finanzen, Kalkulationen und Rücklagen denkst? Dann ist mein neues Gruppenprogramm „Finance Foundations“ genau das richtige für dich. Es findet erstmalig vom 15.02.-15.03.2022 statt. Du lernst alles, was du als Selbständige:r zum Thema Finanzen wissen musst und hast nach den 4 Wochen Preise kalkuliert, die dein Konto füllen, eine Routine, die dich nicht mehr als 30 Minuten pro Woche kostet und alles im Griff, wenn die Steuererklärung vor der Tür steht.

*du wirst direkt zu Elopage weitergeleitet und erhältst dort alle Informationen zum Programm.

Deine nächsten Schritte

Zugegebenermaßen, das Ganze kann überwältigend sein, vor allem wenn du dich das erste Mal so richtig ganzheitlich mit diesem Thema befasst. Ich steh dir hierbei gerne zur Seite. Vereinbare jetzt dein kostenloses Gespräch und gemeinsam entwickeln wir einen Fahrplan, wie du weiter vorgehen kannst.

*du wirst direkt zu meinem Kalender auf Calendly weitergeleitet. Dort kannst du dir einen Termin wählen und nach Eingabe deiner E-Mail Adresse (für Zusendung des Zoom-Links) die Terminbuchung bestätigen.

Credits: Titelbild von Joshua Hoehne auf Unsplash

3 Gedanken zu „Rücklagen für Selbständige – das solltest du auf dem Schirm haben“

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